* 25.9.1992. Aleksandr Dimitrenko war bis zu seiner Festnahme in einem Kernkraftwerk in der Region Voronež tätig. Er interessierte sich für die Regionalgeschichte seiner Heimat und erforschte deren Verbindungen zur ukrainischen Geschichte und Kultur. Von Kindheit an sprach er Ukrainisch und pflegte Kontakte zu ukrainischen Freund:innen, darunter Maidan-Aktivist:innen und Teilnehmenden des Krieges im Donbas.
Ihm wird vorgeworfen, in Kontakt mit ukrainischen Geheimdiensten gestanden zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung sollen Sprengstoff und ein „geheimes“ Telefon gefunden worden sein, über das er angeblich Anweisungen zur Durchführung eines Sabotageakts erhalten haben soll. Zudem wird ihm unterstellt, eine Liste von Mitarbeitenden des russischen Kernenergieunternehmens Rosatom, die im besetzten Kernkraftwerk Zaporižžja eingesetzt waren, weitergegeben zu haben.
Im März 2024 wurde Aleksnadr Dimitrenko wegen Landesverrats, der Vorbereitung eines Sabotageakts in einer organisierten Gruppe sowie des illegalen Erwerbs und Besitzes von Sprengstoffen in einer organisierten Gruppe zu 23 Jahren Strafkolonie mit strengem Regime verurteilt. In der Berufung wurde das Strafmaß auf 22 Jahre und sechs Monate reduziert.
Aus Sicht des Menschenrechtszentrums Memorial ist das Urteil gegen Aleksandr Dimitrenko aus mehreren Gründen zweifelhaft. Die zentralen Beweise wurden laut Dimitrenko manipuliert, während die angeblich geheimen Informationen, die er weitergegeben haben soll, bereits öffentlich zugänglich waren. Zudem wurden entlastende Beweise in allen Anklagepunkten ignoriert.
Weitere Schreibweise des Namens: Александр Димитренко (RU)