* 24.7.1987. Aleksandr Sokolovskij ist ein Blogger, der einen eigenen YouTube-Kanal betreibt. Auf diesem veröffentlicht er Videos im Mok-Bang-Stil, in denen er vor laufender Kamera isst.
Im Mai 2024 schrieb Ekaterina Mizulina auf ihrem Telegram-Kanal, sie habe sich an das Innenministerium gewandt. Sie warf Sokolovskij vor, sich während eines Livestreams negativ über die Beteiligten der sogenannten „Sondermilitäroperation“ geäußert und zum Zusammenbruch Russlands aufgerufen zu haben. Mizulina ist Mitglied der Gesellschaftlichen Kammer der Russischen Föderation und Leiterin der „Liga für Internetsicherheit“. Wegen Menschenrechtsverletzungen in Russland steht sie unter EU-Sanktionen. Am Tag nach ihrem Post, teilte der Untersuchungsausschuss mit, dass gegen den Blogger ein Strafverfahren nach dem Artikel zur „Aufstachelung von Hass und Erniedrigung der Würde einer Gruppe von Personen mit Gewaltandrohung“ eingeleitet worden sei. Eine linguistische Expertise habe die angeblichen Anzeichen von Drohungen und Anstiftung zu Hass bestätigt. Sokolovskij wurde festgenommen, und ein Video mit einer Entschuldigung veröffentlicht. Er erklärte, während des Streams betrunken gewesen zu sein.
Im April 2025 wurde er zu vier Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Eine Berufung der Staatsanwaltschaft, die eine fünfjährige Haftstrafe forderte, wurde im Juli 2025 abgelehnt.
Der angewandte Strafbestand wird in Russland regelmäßig genutzt, um Andersdenkende und kritische Stimmen zu verfolgen. Das Menschenrechtszentrum Memorial betont, dass die Äußerungen des Angeklagten im Rahmen eines Livestreams keinen realen Angriff auf Personen darstellten und dass die strafrechtliche Verfolgung Ausdruck von Repression gegen die freie Meinungsäußerung ist.
Weitere Schreibweise des Namens: Александр Соколовский (RU)