* 17.1.1983. Arsen Ablaev stammt aus Melytopolʹ in der Region Zaporižžja.
Im Februar 2023 wurde er in Simferopol' zunächst wegen angeblichen Ungehorsams gegenüber der Polizei für zehn Tage in Arrest genommen und anschließend unter dem Vorwurf der Beteiligung an einer illegalen bewaffneten Formation in Untersuchungshaft überführt. Laut Ermittlungsbehörden soll er im Januar 2016 dem krimtatarischen, pro-ukrainischen Bataillon „Noman Çelebicihan“ beigetreten sein. Er habe Waffen erhalten und aktiv an der Tätigkeit des Bataillons teilgenommen. Da er seinen Austritt den russischen Behörden nicht meldete, wertete das Gericht dies als Fortsetzung „krimineller Aktivitäten“ bis zu seiner Festnahme.
Im September 2023 verurteilte ein russisch kontrolliertes Gericht Ablaev wegen Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt oder Kriegshandlungen zu einem Zweck, der den Interessen der Russländischen Föderation zuwiderläuft zu vier Jahren und fünf Monaten Haft.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass das Bataillon „Noman Çelebicihan“ von Krimtataren gegründet wurde, um ihr Recht auf ein Leben in ihrer historischen Heimat, der Ukraine, zu verteidigen. Es habe vor Beginn des russischen Angriffskrieges im Jahr 2022 keine Kampfhandlungen durchgeführt und sei de facto eine zivile Organisation gewesen. Die bloße Mitgliedschaft erfülle keinen Straftatbestand. Das Verfahren gegen Ablaev stützte sich im Wesentlichen auf seine erzwungenen „Geständnisse“ sowie auf die Aussagen von bereits verurteilten oder abhängigen Zeugen. Memorial sieht den Fall als Teil einer repressiven Kampagne gegen die Krimtataren, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Ablehnung der Annexion der Krim verfolgt werden.
Weitere Schreibweise des Namens: Арсен Аблаев (RU)