* 22.11.2008. Artemij Doronin ist ein Schüler aus Sankt Petersburg. Zum Zeitpunkt seiner Festnahme besuchte er die 8. Klasse.
Ihm wird vorgeworfen, gemeinsam mit Egor Lauskis im September 2023 versucht zu haben, einen Sicherungskasten an einem Bahnhof in Brand zu setzen. Der Schaden für die russische Eisenbahngesellschaft belief sich auf etwa 8 €. Die Jugendlichen wurden am folgenden Tag festgenommen und des terroristischen Akts beschuldigt. Die Anklage begründete ihr Vorgehen damit, dass beide im Sommer 2023 mehreren Telegram-Kanälen beigetreten seien, die als antirussisch eingestuft wurden und angeblich zu bewaffnetem Widerstand gegen die Regierung aufriefen.
Im Mai 2024 wurde Doronin wegen eines terroristischen Akts, begangen von einer Gruppe von Personen in vorheriger Absprache, zu vier Jahren Freiheitsentzug in einer Erziehungskolonie verurteilt.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass das Verfahren vor dem Hintergrund des umfassenden Kriegs in der Ukraine und der systematischen Unterdrückung friedlicher Proteste in Russland stattfand. Die Einstufung seiner Tat als „terroristischer Akt“ erscheint unverhältnismäßig, insbesondere angesichts des geringen Schadens und seines jungen Alters. Zudem betont Memorial, dass die Mitgliedschaft in Telegram-Kanälen mit kritischen Inhalten gegenüber der Regierung nicht automatisch eine terroristische Handlung begründet.