* 18.8.1985. Artur Terčanjan ist armenischer Staatsbürger und lebte zuletzt in der Stadt Achalkalaki in Georgien. Er hat eine Hochschulausbildung, arbeitet als Fahrer, ist verheiratet und Vater eines Kindes.
Ihm und sieben weiteren Männern wird vorgeworfen, am Anschlag auf die Krim-Brücke im Oktober 2022 beteiligt gewesen zu sein. Ihnen werden ein terroristischer Akt und der Schmuggel eines Sprengsatzes zur Last gelegt. Den Ermittlungen zufolge sollen die Beschuldigten die Ladung nacheinander weitergegeben, in einem Lager aufbewahrt, begleitet und transportiert haben. Der Sprengstoff war dabei in einem Lkw innerhalb einer Ladung Polyethylenfolie versteckt.
Wenige Tage nach der Explosion wurden alle Beschuldigten in Untersuchungshaft genommen. Bislang liegen keine gesicherten Informationen über ein rechtskräftiges Urteil vor.
Keiner der Angeklagten gesteht die Tat. Sie betonen, lediglich ihrer regulären Arbeit nachgegangen zu sein und nicht gewusst zu haben, dass sich Sprengstoff in der Fracht befand. Nach dem Anschlag wandten sich die Beschuldigten freiwillig an den FSB und gaben alle ihnen bekannten Informationen preis. Teilweise übernachteten sie auf eigene Kosten in einem Hotel, um für Vernehmungen verfügbar zu sein.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass keine überzeugenden Beweise vorliegen, dass die Männer vom Sprengstoff wussten oder die Absicht hatten, die Brücke zu sprengen. Ihr Verhalten vor und nach dem Anschlag deutet auf keine Verbindung zu ukrainischen Geheimdiensten hin. Ganz im Gegenteil suchten sie eigenständig den Kontakt zum FSB und kooperierten mit den Ermittlern. Memorial bewertet das Verfahren als Teil einer Strategie der russischen Behörden, einen Schauprozess zu inszenieren, da die tatsächlichen Organisatoren und Täter nicht zugänglich sind.
Weitere Schreibweise des Namens: Артур Терчанян (RU)