* 4.1.1989. Dinar Akbalin kommt aus der Kleinstadt Bajmak in der Republik Baschkortostan.
Er hatte im Januar 2024 an Protesten in seiner Stadt teilgenommen. Diese richteten sich gegen den Schuldspruch im Fall von Fail’ Alsynov (Alčinov), eines der führenden Mitglieder der baschkirischen Nationalbewegung, der wegen angeblicher Aufstachelung zu ethnischem Hass auf einer Umweltkundgebung zu vier Jahren Straflager verurteilt wurde.
Vor dem Gerichtsgebäude in Bajmak versammelten sich tausende Menschen zu einer friedlichen Kundgebung. Sondereinsatzkräfte versuchten die Menge gewaltsam aufzulösen. Es flogen Schneebälle auf die Sicherheitskräfte, die Tränengas, Schlagstöcke und Blendgranaten einsetzten. Am nächsten Tag begannen in Baschkortostan Massenverhaftungen: Rund 500 Menschen wurden nach Verwaltungsrecht belangt, gegen mindestens 82 Personen Strafverfahren eingeleitet. Fast alle Beschuldigten kamen in Untersuchungshaft; viele von ihnen waren Väter mehrerer Kinder und alleinige Versorger ihrer Familien.
Dinar Akbalin wurde im Mai 2025 wegen Teilnahme an Massenunruhen sowie Gewalt gegen Vertreter des Staates zu fünfeinhalb Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt.
Im sogenannten „Bajmak-Verfahren“ wurden bis Mitte 2025 bereits 48 Angeklagte zu Haftstrafen zwischen drei und siebeneinhalb Jahren verurteilt. Die Prozesse finden in verschiedenen Regionen Russlands statt, häufig unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Menschenrechtsorganisationen betonen, dass die Versammelten nichts taten, was eine Bewertung der Proteste als „Massenunruhen“ rechtfertigt. Die Strafrechtsparagraphen werden willkürlich angewandt, die Verfahren sind geprägt von konstruierten Beweisen. Bei Festnahmen und Verhören gingen die Sicherheitskräfte äußerst brutal vor, ein Mann starb kurz nach der Festnahme.
Weitere Schreibweise des Namens: Динар Акбалин (RU)