* 16.12.1993. Dmitrij Danil’čuk war Scharfschütze in der Spezialeinheit „Asov“ der Nationalgarde der Ukraine. Im Mai 2022 geriet er während der Belagerung von Mariupol’ gemeinsam mit drei weiteren Soldaten auf dem Gelände des Stahlwerks „Asovstal“ in russische Gefangenschaft.
Ihm wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie die Ausbildung zu terroristischen Aktivitäten vorgeworfen.
Im August 2024 wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt, doch die genaue Dauer ist nicht bekannt. Seine Mitgefangenen erhielten Haftstrafen von 17 und 18 Jahren.
Das Menschenrechtszentrum Memorial kritisiert die Einstufung der Einheit „Asov“ als terroristische Vereinigung als rechtswidrig. Die russischen Behörden verfolgen ukrainische Soldaten allein dafür, dass sie ihren Dienst in einer offiziellen Einheit der ukrainischen Streitkräfte geleistet haben. Die Anklage gegen Dmitrij Danil’čuk basiert ausschließlich auf seiner Zugehörigkeit zur Einheit und verstößt damit gegen internationales Recht.
Es ist davon auszugehen, dass die Kriegsgefangenen unter Druck gesetzt wurden, um sie zu Selbstbezichtigungen und belastenden Aussagen gegeneinander zu zwingen. Ein Mithäftling berichtete, dass ihnen im Gegenzug für ein „Geständnis“ ein baldiger Gefangenenaustausch und die Rückkehr in die Ukraine in Aussicht gestellt wurden. Gleichzeitig legten die Gefangenen kein Schuldeingeständnis im Sinne einer realen Straftat ab, sondern bestätigten lediglich ihren Dienst in der Einheit „Asov“.
Weitere Schreibweise des Namens: Дмитрий Данильчук (RU)