* 14.4.1975. Dmitrij Polunin kommt aus Anapa.
Im Oktober 2023 soll er sich geweigert haben, seine Ausweispapiere vorzulegen, und versucht haben zu fliehen. Daraufhin wurde er wegen Ungehorsams gegenüber einer rechtmäßigen Anordnung eines Polizeibeamten schuldig gesprochen. In den folgenden Monaten wurde er insgesamt neun weitere Male aufgrund verschiedener Verwaltungsvorschriften verhaftet und verbrachte insgesamt 140 Tage im Sonderauffanglager. Vermutlich wurde erst danach ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet.
Er steht nun unter Anklage wegen der Zusammenarbeit auf vertraulicher Basis mit einem ausländischen Staat oder einer internationalen beziehungsweise ausländischen Organisation.
Laut der Menschenrechtsorganisation Memorial spiegelt die Anklage den starken Anstieg von Verfahren wegen Spionage und Landesverrat wider. Seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 wurden die Gesetze in diesem Bereich zunehmend verschärft. Der hier angewandte Straftatbestand wurde erst 2022, nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine, eingeführt und dient dazu, Personen zu bestrafen, die verdächtigt werden, mit ausländischen Akteuren zusammenzuarbeiten. Dies geschieht im Rahmen einer gezielten staatlichen Strategie und Propaganda, die eine Kriegsmentalität fördert und nach „inneren Feinden“ sucht. Aufgrund des repressiven politischen Klimas und der Instrumentalisierung der Justiz gibt es erhebliche Zweifel an der Fairness und Legitimität dieser Verfolgung.
Weitere Schreibweise des Namens: Дмитрий Полунин (RU)