* 26.9.1970. Ėduard Ataev arbeitete in einem Dorf der Republik Dagestan als Sicherheitsmitarbeiter und war aktivistisch tätig. Er koordinierte die Bewegung „Golos“, die sich für transparente und faire Wahlen einsetzt, organisierte Wahlbeobachtung auf verschiedenen Ebenen, leitete die regionale Abteilung der „Partei der Volksfreiheit“ (PARNAS) und war für den lokalen Stab von Aleksej Naval’nyj zuständig.
Im März 2022 führten Sicherheitskräfte eine Durchsuchung bei ihm durch, angeblich aufgrund einer vermuteten Verbindung zum Drogenhandel. Dabei fanden sie laut eigenen Angaben eine selbstgebaute Pistole, eine Handgranate, Munition und Marihuana. Ataev selbst schilderte, dass ihm bei der Festnahme eine Tüte über den Kopf gestülpt, mit Klebeband umwickelt und anschließend gewaltsam Gegenstände in die Hände gedrückt wurden.
Im November 2023 wurde er wegen Besitzes verbotener Gegenstände und möglicherweise weiterer, nicht spezifizierter Anklagen zu sechseinhalb Jahren Haft in einer Strafkolonie mit allgemeinem Regime verurteilt.
Ataevs Fall gilt als Beispiel für die Verfolgung von Aktivisten durch konstruierte Strafverfahren, die den Besitz verbotener Gegenstände zum Vorwurf machen. Diese Praxis ist im Nordkaukasus besonders verbreitet. Es besteht Grund zur Annahme, dass der Fall gegen Ataev inszeniert wurde und ihm die verbotenen Gegenstände untergeschoben wurden.
Weitere Schreibweise des Namens: Эдуард Атаев (RU)