* 18.9.1987. Evgenij Kazancev zog 2015 aus Russland in die Ukraine, um einen nahen Verwandten zu pflegen. Nach Beginn der umfassenden russischen Invasion im Februar 2022 trat er der Territorialverteidigung von Černigiv bei und geriet im März 2022 in russische Gefangenschaft.
Ihm wird vorgeworfen, zwischen September 2015 und März 2022 an Aktivitäten der „extremistischen Organisation Pravyj Sektor“ und deren bewaffneter Einheit in den Kampfgebieten der selbsternannten Volksrepubliken Doneck und Luhansk teilgenommen zu haben. Zudem wird ihm der illegale Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition zur Last gelegt.
Im November 2023 wurde er zu zwölf Jahren Strafkolonie mit strengem Regime verurteilt, wobei er die ersten drei Jahre im Gefängnis verbringen muss. Im Berufungsverfahren wurde die Strafe um einen Monat reduziert.
Kazancev bestreitet jede Zugehörigkeit zum „Pravyj Sektor“. Unabhängig davon wird die Anklage als unrechtmäßig angesehen, da die Einheit kein illegales bewaffnetes Formieren darstellt. Sie handelt mit Zustimmung des ukrainischen Staates und in Zusammenarbeit mit den ukrainischen Streitkräften.
Nach seiner Gefangennahme verbreiteten russische Propagandamedien ein Video, in dem Kazancev seine Schuld eingestand und die ukrainischen Streitkräfte sowie nationalistische Bewegungen zur Niederlegung ihrer Waffen aufforderte. Später widerrief er diese Aussagen und erklärte, sie unter Druck durch Mitarbeiter des FSB gemacht zu haben. Während seines Transports in ein Untersuchungsgefängnis erlitt er schwere Erfrierungen an beiden Füßen, was zur Amputation mehrerer Zehen führte.
Weitere Schreibweise des Namens: Евгений Казанцев (RU)