* 19.1.1974. Evgenij Lazutin arbeitete als Sicherheitsmitarbeiter auf einem Markt in Chanty-Mansijsk.
Ihm wird ein Gespräch während einer Pause auf dem Markt zu Last gelegt, bei dem er sich emotional über russische Soldaten äußerte, die am Krieg in der Ukraine beteiligt sind. Er soll sie dabei als „Idioten“ und „Kanonenfutter“ bezeichnet haben. Bereits zuvor war er wegen angeblicher „Diskreditierung“ der russischen Armee nach dem Verwaltungsrecht belangt worden.
Im April 2025 wurde Evgenij Lazutin wegen wiederholter öffentlicher Handlungen, die darauf abzielen, die Streitkräfte der Russländischen Föderation zu diskreditieren zu einem Jahr Haft in einer Strafkolonie verurteilt.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial wurde der Straftatbestand der wiederholten „Diskreditierung“ eingeführt, um kritische Stimmen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine gezielt zu unterdrücken. Er kriminalisiert faktisch jede Form der Kritik an den staatlichen Institutionen und verletzt das verfassungsmäßig garantierte Recht auf freie Meinungsäußerung. Zudem widerspricht die doppelte Ahndung desselben Verhaltens – zunächst verwaltungsrechtlich, dann strafrechtlich – grundlegenden rechtsstaatlichen Prinzipien.
Weitere Schreibweise des Namens: Евгений Лазутин (RU)