* 31.12.1992. Evgenij Šved ist russischer Staatsbürger und lebte bis zu seiner Verhaftung auf der Krim. Am 9. Mai 2023 veröffentlichte er in seinem Telegram-Kanal mit 129 Abonnent:innen eine kritische Nachricht, in der er den Tag des Sieges in Russland als „widerwärtiges Pseudofest“ bezeichnete und äußerte, Veteranen seien „vergessen und niemandem mehr nützlich“. Zudem schrieb er, der Zweite Weltkrieg sei durch den Pakt zur Teilung Europas zwischen der Sowjetunion und Deutschland entfesselt worden, sowie durch den sowjetischen Angriff auf Finnland.
Nachdem der Beitrag auf einem kremlnahen Kanal gemeldet wurde, leiteten die Behörden ein Verfahren gegen ihn ein, mit dem Vorwurf der Leugnung historischer Tatsachen und der Verbreitung von Informationen, die eine offensichtliche Missachtung der russischen Gesellschaft und ihrer Tage des militärischen Ruhms ausdrücken.
Šved bekannte sich schuldig, und sein Fall wurde im beschleunigten Verfahren verhandelt. Im Februar 2024 verurteilte ein russisch kontrolliertes Gericht auf der Krim ihn zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe.
Das Menschenrechtszentrum Memorial kritisiert die Verurteilung scharf. Es weist darauf hin, dass der zur Anwendung gekommene Paragraf die Meinungsfreiheit in unzulässiger Weise einschränkt, da er die Meinungsäußerung zu historischen Ereignissen kriminalisiert, Kritik an offiziellen Symbolen verbietet und kritische Aussagen über die sowjetische Führung unter Strafe stellt. Šved äußerte in seinem Beitrag keine generelle Ablehnung des Tags des Sieges, sondern kritisierte die Art und Weise der Feierlichkeiten in Russland.
Weitere Schreibweise des Namens: Евгений Швед (RU)