* 16.11.1991. Gamid Dataev lebte in der westsibirischen Stadt Ljantor im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen/Jugra und arbeitete als Maschinenführer beim Gas- und Ölförderungskonzern „Surgutneftegaz“. Er ist muslimischen Glaubens.
Im Jahr 2018 geriet die muslimische Gemeinschaft in Ljantor verstärkt unter Druck durch Sicherheitsbehörden. Ortsbewohner berichteten, dass Muslime aus ihren Wohnungen abgeführt, an unbekannte Orte gebracht, dort misshandelt und anschließend unter konstruierten Vorwürfen administrativer Ordnungswidrigkeiten zu Geldstrafen verurteilt wurden. Artёm Vatrja machte diese Vorfälle wiederholt öffentlich und reichte Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft sowie beim regionalen Untersuchungskomitee ein. Im Zuge dessen wurden gegen Vatrya, Dataev und Bechruz Ganiev Drohungen ausgesprochen, die offenbar in Reaktion auf die Beschwerden zu ihrer strafrechtlichen Verfolgung führten.
Dataev wurde schließlich beschuldigt, eine terroristische Gruppe gegründet zu haben, die angeblich soziale Einrichtungen in Ljantor angreifen und lokale Religionsvertreter töten wollte. Zudem wurde ihm der Besitz von Waffen, Sprengstoffen und Drogen zur Last gelegt.
Die Ermittlungen wiesen gravierende Verstöße gegen die Rechte der Beschuldigten auf, und alle drei berichteten von Folter während der Untersuchung. Beobachter bewerten das Verfahren als manipuliert, und die erhobenen Vorwürfe gelten überwiegend als konstruiert. Der Ausgang des Gerichtsverfahrens ist bislang nicht bekannt.
Weitere Schreibweise des Namens: Гамид Датаев (RU)