* 7.10.1985. Jurij Kochovec kommt aus Moskau, dort wurde er im Juli 2022 von Journalisten von Radio Svoboda angesprochen, die Passanten befragten, ob ihrer Meinung nach eine Entspannung zwischen Russland und der NATO vonnöten sei. Auf dem im Internet veröffentlichten Zusammenschnitt sagt ein Passant: „Unsere Regierung hat das losgetreten. Putin und seine Leute. Russland hat selbst all diese Probleme geschaffen. … Unsere Regierung sagt, dass sie gegen Nationalisten kämpfen will, aber sie bombardiert Einkaufszentren. In Buča haben unsere Soldaten Zivilisten erschossen… All das muss aufhören und es gibt bei uns einen Menschen, der das alles beenden kann …“
Im März 2023 wurde Jurij Kochovec verhaftet und zunächst wegen Verbreitung von Falschnachrichten über Russlands Armee angeklagt, ihm drohte eine Höchststrafe von fünf Jahren. Ein Monat später wurde auf der Basis eines „linguistischen Gutachtens“ eine neue Anklage erhoben, nun heißt es, er habe „aus politischem Hass“ gehandelt, als er den Journalisten seine Meinung kundgab. Jurij Kochovec sagte vor Gericht, er bedaure mit den Journalisten gesprochen zu haben, er habe falsche Informationen gehabt, habe sich aber seines Rechts auf freie Meinungsäußerung bedient. Die Staatsanwaltschaft forderte fünfeinhalb Jahre Strafkolonie, das Gericht entschied auf ein milderes Strafmaß und verurteilte ihn zu fünf Jahren Arbeit in einem Besserungszentrum.
Am 17. September wurde das Strafmaß für Juri Kochovec verschärft: Statt der zuvor verhängten fünf Jahre Zwangsarbeit in einem Strafzentrum wurden ihm nun fünf Jahre in einer Strafkolonie auferlegt.
Weitere Schreibweise des Namens: Юрий Коховец (RU)