* 14.8.1971. Konstantin Ponomarёv ist ein Unternehmer aus Moskau.
Nach der Annexion der Krim im Frühjahr 2014 war die Russische Föderation mit landesweiten und internationalen Protesten sowie Wirtschaftssanktionen des Westens konfrontiert. Um einer drohenden Unterbrechung der Energieversorgung der Halbinsel Krim entgegenzuwirken, beschlagnahmten die Behörden in zahlreichen Fällen Dieselgeneratoren russischer Firmen, ohne diese dafür zu entschädigen. Ponomarёv, der einen erfolgreichen Generatoren-Verleih betrieb, forderte den Staat auf, ihn für die beschlagnahmten Generatoren im Wert von 5,3 Milliarden Rubel zu entschädigen. Der Unternehmer wurde im Juni 2017 festgenommen, wegen Staatsverrats sowie bewusster falscher Verdächtigung angeklagt und kam in Untersuchungshaft. Im Juli 2019 wurde er zunächst zu acht Jahren Haft verurteilt. Anschließend wurde er zusätzlich wegen Insolvenzbetrugs und Steuerhinterziehung angeklagt. Im Februar 2021 wurde Ponomarёv zu einer Haftstrafe von zehn Jahren und zwei Monaten verurteilt.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Memorial war die Strafverfolgung Ponomarёvs in erster Linie politisch motiviert. Eine wichtige Rolle spielt demnach auch die Tatsache, dass Ponomarёv Zeuge im berüchtigten Fall "Magnitskij" war. Sergej Magnitskij war ein russischer Wirtschaftsprüfer, der im Jahr 2007 eine behördliche Untersuchung einleitete, die illegale Steuerrückerstattungen zugunsten korrupter Beamter im russischen Innenministerium aufklären sollte. Kurze Zeit später wurde er selbst der Mittäterschaft zur Steuerhinterziehung beschuldigt. Er wurde verhaftet und starb etwa ein Jahr später in einem Moskauer Untersuchungsgefängnis. Todesursache waren vermutlich Folter und Misshandlungen durch Mitarbeiter der Sicherheitskräfte.
Konstantin Ponomarёv wurde seitdem systematisch von den russländischen Behörden beobachtet und mehrfach wegen Steuerhinterziehung angeklagt.
Weitere Schreibweise des Namens: Константин Пономарёв (RU)