* 30.7.1963. Lev Šlosberg ist Menschenrechtler, Politiker, Journalist, stellvertretender Vorsitzender der Partei „Jabloko“ und Leiter des Regionalbüros der Partei in der Region Pskov. Außerdem war er langjähriger Chefredakteur der Zeitung "Pskovskaja Gubjernija". Šlosberg ist seit Jahren eine prominente oppositionelle Stimme und trat in regionalen Parlamenten wiederholt als Kritiker des autoritären Regierungskurses unter Vladimir Putin auf. Bereits 2014 wurde er Opfer eines brutalen Überfalls, nachdem er gemeinsam mit Kolleg:innen einen Bericht über den Tod russischer Soldaten in der Ukraine veröffentlicht hatte. Im Jahr 2023 wurde er vom russischen Justizministerium als „ausländischer Agent“ gelistet.
Im Juni 2025 leiteten Ermittlungsbehörden ein Verfahren wegen Diskreditierung der russischen Armee gegen Šlosberg ein. Anlass war die Veröffentlichung einer Videoaufzeichnung im sozialen Netzwerk „Odnoklassniki“, die ein öffentliches Streitgespräch mit dem Historiker Jurij Pivovarov zeigt. In dem Beitrag sprach sich Šlosberg für einen Waffenstillstand aus. Nach Einschätzung von Beobachter:innen konzentriert sich der Vorwurf allerdings nicht auf Šlosbergs eigene Aussagen, sondern auf jene seines Gesprächspartners und die Tatsache ihrer öffentlichen Verbreitung.
Im Juni 2025 wurde Lev Šlosberg wegen wiederholter öffentlicher Handlungen, die darauf abzielen, die Streitkräfte der Russländischen Föderation zu diskreditieren für zwei Monate unter Hausarrest gestellt.
Weitere Schreibweise des Namens: Лев Шлосберг (RU)