* 12.6.2002. Michail Balabanov kommt aus Kasan' und hat nach seinem Abschluss am Luftfahrttechnischen Kolleg als Verkäufer gearbeitet.
Im Herbst 2022 erhielt der damals 20-Jährige mehrere Einberufungsbescheide für die russische Armee. Da er den Wehrdienst verweigern wollte, suchte er nach Wegen, Russland zu verlassen und suchte den Kontakt zum ukrainischen Projekt „Choču žitʹ“ (dt. „Ich will leben“). Nach einer erfolglosen Kontaktaufnahme meldete sich jedoch eine Person bei ihm, die sich als Vertreter des Projekts und Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes ausgab. Diese Person wies Balabanov an, nach Nevinnomyssk in der Region Stavropolʹ zu reisen, wo er begann, diverse „Aufträge“ auszuführen.
Balabanov wird vorgeworfen, im Rahmen dieser Anweisungen das Wehrmeldeamt und weitere Gebäude fotografiert sowie Molotowcocktails hergestellt zu haben, um einen Brandanschlag auf das Wehrmeldeamt vorzubereiten.
Im Mai 2024 wurde Michail Balabanov wegen Vorbereitung eines Terroranschlags zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren in einer Hochsicherheitskolonie verurteilt, wobei er die ersten zwei Jahre im Gefängnis verbringen muss.
Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Balabanov Opfer einer operativen Provokation wurde, die gesetzlich ausdrücklich verboten ist. Vermutlich wurde er von FSB-Mitarbeitern unter der Tarnung der Kontaktperson gezielt manipuliert, welche seine Handlungen lenkten und ihm Geld für die Anmietung einer Wohnung sowie den Kauf der Komponenten für die Molotowcocktails bereitstellten. In den Prozessunterlagen bleibt ungeklärt, wie die Ermittler auf die Kommunikation zwischen Balabanov und dem vermeintlichen Vertreter der Organisation zugreifen konnten, obwohl diese, wie das Protokoll festhält, nicht auf Balabanovs Telefon gespeichert war.
Weitere Schreibweise des Namens: Михаил Балабанов (RU)