* 2.8.1965. Nariman Mežmedinov besitzt sowohl die ukrainische als auch die russische Staatsbürgerschaft. Er ist Rentner und aufgrund einer Behinderung erwerbsunfähig.
Wegen angeblicher Beteiligung an einer illegalen bewaffneten Formation wurde er im Februar 2020 auf der Krim festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht. Laut Ermittlungsbehörden soll er von August bis Dezember 2016 aktives Mitglied des krimtatarischen, pro-ukrainischen Bataillons „Noman Çelebicihan“ gewesen sein. Da er seinen Austritt aus der Gruppe den russischen Behörden nicht meldete, wertete das Gericht dies als Fortsetzung „krimineller Aktivitäten“ bis zu seiner Festnahme.
Im Juli 2020 verurteilte ein russisch kontrolliertes Gericht auf der Krim Nariman Mežmedinov zu acht Jahren Haft in einer Strafkolonie mit besonders strengen Haftbedingungen. Das erste Jahr der Strafe muss er im Gefängnis verbringen, gefolgt von einem Jahr mit Freiheitsbeschränkungen nach der Entlassung.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass das Bataillon „Noman Çelebicihan“ von Krimtataren gegründet wurde, um ihr Recht auf ein Leben in ihrer historischen Heimat, der Ukraine, zu verteidigen. Es habe vor Beginn des russischen Angriffskrieges im Jahr 2022 keine Kampfhandlungen durchgeführt und sei de facto eine zivile Organisation gewesen. Die bloße Mitgliedschaft erfülle keinen Straftatbestand. Zudem bestritt der Angeklagte eine Mitgliedschaft. Er verwies auf seine chronische Erkrankung, die mit einem militärischen Dienst unvereinbar sei. Das Verfahren stützte sich fast ausschließlich auf die Aussagen zweier geheimer und eines „serienmäßigen“ Zeugen, der bereits in Dutzenden ähnlichen Fällen ausgesagt hatte.
Weitere Schreibweise des Namens: Нариман Межмединов (RU)