* 14.6.1988. Pavel Gladkij wurde im September 2022 festgenommen. Bei Durchsuchungen in seinem Haus und an seinem Arbeitsplatz wurden Materialien mit Symbolen der Legion „Freiheit Russland“ beschlagnahmt. Zunächst erhielt er zehn Tage administrative Haft. In dieser soll er einem Zellengenossen von angeblichen Plänen zur Brandstiftung in Wehrersatzämtern „im Interesse der Legion“ erzählt und ihn gebeten haben, „gegen Belohnung ein Paket aus dem Wald zu holen“. Dieser Zeuge soll sich an den FSB gewandt haben, woraufhin eine Flasche mit einem sogenannten „Molotowcocktail“ im Wald gefunden worden sein soll, die Gladkij angeblich dort versteckte. Unter Druck gestand er zunächst, widerrief die Aussage jedoch später und erklärte, den Zeugen nicht zu kennen, keinen „Molotowcocktail“ hergestellt und nichts im Wald deponiert zu haben. Im Oktober 2022 wurde er der Vorbereitung eines Terrorakts beschuldigt und in Untersuchungshaft genommen. Ein Jahr später kam der Vorwurf des Hochverrats wegen Unterstützung der Legion und zwei Geldstrafen wegen „Diskreditierung“ der russländischen Armee hinzu.
Im Oktober 2024 wurde Pavel Gladkij wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und Hochverrats zu 15 Jahren Haft verurteilt: die ersten drei Jahre in einem Gefängnis, anschließend in einer Strafkolonie mit strengen Haftbedingungen, zuzüglich eines einjährigen Freiheitsentzugs nach der Entlassung.
Nach Angaben des Menschenrechtszentrums Memorial bestreitet der Angeklagte seine Kontakte zur Legion nicht, betont jedoch, dass seine Geständnisse im Zusammenhang mit der angeblichen Brandstiftung unter Folter abgelegt wurden. Die Anklage stützt sich auf diese Geständnisse sowie die Aussagen eines geheimen Zeugen, während keine belastbaren Beweise für die Vorbereitung oder Durchführung eines Anschlags vorliegen. Die Verbreitung von Materialien der Legion „Freiheit Russland“ stellt kein Verbrechen dar; Gladkij übte sein Recht auf freie Meinungsäußerung aus und protestierte gegen den Krieg. Sein Verfahren ist Teil einer staatlichen Repressionskampagne zur Einschüchterung der Gesellschaft, insbesondere gegenüber Personen, die sich gegen den Krieg in der Ukraine engagieren.
Weitere Schreibweise des Namens: Павел Гладкий (RU)