* 10.9.1978. Roman Linʹkov stammt aus Penza, wo er als Schweißer arbeitete.
Ihm wird die Beteiligung an einer terroristischen Organisation sowie die vertrauliche Zusammenarbeit mit einem ausländischen Staat vorgeworfen. Nach Darstellung der Anklage habe er Kontakt zu Vertretern der Legion „Freiheit Russland“ aufgenommen, seine Bereitschaft erklärt, sowohl in Kampf- als auch in zivilen Einheiten mitzuwirken, die Aktivitäten der Legion finanziell zu unterstützen, Z-Symbole zu zerstören, Flugblätter zu verbreiten und Informationen weiterzugeben. Zudem soll er der Legion die Treue geschworen und in Penza Flugblätter mit deren Symbolen und Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verteilt haben.
Linʹkov befindet sich derzeit im Hausarrest.
Er selbst bestreitet, Straftaten begangen zu haben. Nach seinen Aussagen habe er lediglich Flugblätter verteilt, da er von Beginn an gegen den Krieg in der Ukraine gewesen sei. Er berichtet, viele Freund:innen in der Ukraine zu haben, dort bis zum Jahr 2000 gelebt und sogar in der ukrainischen Armee gedient zu haben. Seine Frau erklärte, er habe befürchtet, als russischer Staatsbürger für die „Sonderoperation“ mobilisiert zu werden, habe sich daher an das Projekt „Ich will leben“ gewandt und über eine Ausreise nach Polen nachgedacht.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass die Legion „Freiheit Russland“ in Russland unrechtmäßig und unbegründet als terroristische Organisation eingestuft ist. Ihre Aktivitäten im Kontext des Krieges in der Ukraine seien keine terroristischen Handlungen, sondern legitime Verteidigungsmaßnahmen. Die Anklage gegen Linʹkov stütze sich im Wesentlichen auf Korrespondenz und das Verteilen von Flugblättern, nicht jedoch auf konkrete kriminelle Taten. Der 2022 neu eingeführte Straftatbestand der „vertraulichen Zusammenarbeit“ mit ausländischen Organisationen ist ein repressives Instrument zur Kriminalisierung von Kritikern der Behörden.
Weitere Schreibweise des Namens: Роман Линьков (RU)