* 11.9.1997. Stanislav Rudenko ist ein ukrainischer Staatsbürger aus der Region Zaporižžja. Ein Großteil der Region ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges unter russländischer Besatzung.
Ihm wird vorgeworfen, zwischen November 2023 und Juli 2024 etwa 100 € für den Kauf von Drohnen überwiesen zu haben, wobei ein Teil der Spenden an die ukrainische Einheit „Azov“ gegangen sein soll.
Sein Verfahren gelangte im Dezember 2024 vor ein russländisches Militärgericht. Im März 2025 wurde er wegen Beihilfe zu terroristischen Tätigkeiten zu zehn Jahren Haft verurteilt. Drei Jahre hat er im Gefängnis zu verbüßen, den Rest der Haftzeit in einer Strafkolonie unter verschärften Bedingungen.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial ist die Anklage gegen Rudenko unbegründet und rechtswidrig. Seine Überweisungen in ukrainischer Währung über ukrainische Banken dienten der Unterstützung der Streitkräfte seines Landes im Rahmen der legitimen Selbstverteidigung gegen die russische Aggression. Russland hat ukrainischen Gebiete völkerrechtswidrig annektiert und verletzt mit der Anwendung seiner Gesetze auf diesem Territorium die Genfer Konvention. Die Verschleppung des Angeklagten aus der Ukraine und seine Verurteilung nach russländischem Recht stellen einen schweren Bruch des Völkerrechts dar.