* 24.6.1983. Sven Nordin ist ein Aktivist mit rechtsgerichteten Ansichten aus dem Gebiet Kaliningrad.
Im August 2022 wurde er nach einer gewaltsamen Hausdurchsuchung festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, im Jahr 2021 im sozialen Netzwerk VKontakte einen Beitrag veröffentlicht zu haben, in dem er den sowjetischen Grenzsoldaten und Kriegshelden Nikita Karazupa mit dem Serienmörder Andrej Čikatilo verglich. Die Anklage wertete dies als Rehabilitierung des Nationalsozialismus und Herabwürdigung eines Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges. Während des Ermittlungsverfahrens blieb Nordin unter Auflagen auf freiem Fuß. Im Dezember 2022 wurde er zur psychiatrischen Begutachtung eingewiesen. Weder während der Ermittlungen noch vor Gericht bekannte er sich schuldig. Nordin erklärte, er werde aufgrund seiner Überzeugungen verfolgt.
Im Juni 2024 wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Der Straftatbestand der Rehabilitierung des Nationalsozialismus wurde 2014 ins russische Strafgesetzbuch aufgenommen – nach der Annexion der Krim und dem Beginn des Kriegs im Osten der Ukraine. Im Jahr 2021 wurde er um das Verbot der „Beleidigung des Gedenkens an die Verteidiger des Vaterlands“ und der „Herabwürdigung von Ehre und Würde von Kriegsveteranen“ erweitert. Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial schränkt die Anwendung des Artikels die Meinungsfreiheit unverhältnismäßig ein. Die Strafnorm kriminalisiert nicht gewaltvolle Handlungen, sondern Meinungsäußerungen über historische Ereignisse und Personen. Obwohl Memorial Nordins radikale, unter anderem antisemitische, Äußerungen verurteilt, wird in diesem konkreten Fall betont, dass der veröffentlichte Beitrag keine reale Gefahr für die Gesellschaft dargestellt habe und seine strafrechtliche Verfolgung daher als unrechtmäßig einzuschätzen ist.
Weitere Schreibweise des Namens: Свен Нордин (RU)