* 13.12.2000. Vladimir Settarov ist ukrainischer Staatsbürger und arbeitete als Landarbeiter auf der Krim.
Gemeinsam mit seinem Bruder Aleksej Settarov, der russischer Staatsbürger ist, wurde er im Mai 2023 auf einem Feld auf der Krim festgenommen und beschuldigt, Mitglied des krimtatarischen, pro-ukrainischen Bataillons „Noman Çelebicihan“ zu sein. Laut Anklage sollen sie sich von Januar bis März 2019 aktiv beteiligt haben. Zu ihren Aufgaben habe die Bewachung eines Parkplatzes für landwirtschaftliche Maschinen und eines Getreidelagers gehört. Obwohl die Brüder im März 2019 eine andere Arbeit annahmen und die Organisation verließen, warf das Gericht ihnen vor, ihre Beteiligung nicht offiziell beendet zu haben, da sie dies nicht den russischen Behörden gemeldet hätten.
Vladimir Settarov wurde im November 2023 wegen Beteiligung an einer illegalen bewaffneten Formation, die gegen die Interessen der Russländischen Föderation gerichtet ist zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass das Bataillon „Noman Çelebicihan“ von Krimtataren gegründet wurde, um ihr Recht auf ein Leben in ihrer historischen Heimat, der Ukraine, zu verteidigen. Es habe vor Beginn des russischen Angriffskrieges im Jahr 2022 keine Kampfhandlungen durchgeführt und sei de facto eine zivile Organisation gewesen. Die bloße Mitgliedschaft erfülle keinen Straftatbestand. Zudem basieren die gegen die Brüder erhobenen Anschuldigungen maßgeblich auf erzwungenen Geständnissen und Aussagen von Verwandten, die selbst unter ähnlichen Vorwürfen angeklagt wurden. Kritiker sehen in dem Verfahren ein weiteres Beispiel für die Kriminalisierung der Opposition und zivilgesellschaftlicher Aktivitäten auf der von Russland annektierten Krim.
Weitere Schreibweise des Namens: Владимир Сеттаров (RU)