* 6.11.1983. Aleksej Giletin ist ein ukrainischer Staatsbürger, der in Murmansk lebte. Seit 2022 ist er in Folge schwerer Verletzungen gesundheitlich eingeschränkt. Gegen Russlands Krieg gegen die Urkaine hat er sich wiederholt öffentlich geäußert.
Im Juni 2024 wurde er nach einer Wohnungsdurchsuchung festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, an Aktivitäten einer terroristischen Organisation teilgenommen zu haben. Laut Anklage soll Giletin über Telegram Kontakt zu einer nicht näher identifizierten Person der Legion „Freiheit Russlands“ aufgenommen haben. Er soll eine Beitrittsanfrage sowie Fotos von militärischen Objekten in Murmansk, Eisenbahnschienen und ein Video einer Militärparade gesendet haben. Als Beweise wurden seine Geständnisse während der Ermittlungen, Chatnachrichten auf seinem Telefon und Ergebnisse des operativen Vorgehens herangezogen. Außerdem gaben Zeugen an, dass sie in sozialen Netzwerken Beiträge gesehen hätten, in denen er die sogenannte „Spezialoperation“ kritisierte. Vor Gericht erklärte Giletin seine Schuld, verweigerte jedoch weitere Zeugenaussagen.
Im März 2025 wurde er wegen Beteiligung an Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung zu elf Jahren Haft verurteilt. Die ersten zwei Jahre hat er in einem Gefängnis, den Rest in einer Strafkolonie unter verschärften Bedingungen zu verbüßen.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist daruf hin, dass die Legion „Freiheit Russlands“ Teil der ukrainischen Streitkräfte ist. Ihre Aktivitäten stellen im Rahmen des bewaffneten Konflikts keine terroristischen Handlungen dar, sondern legitime Verteidigung gegen die russländische Aggression. Eine Mitgliedschaft in einem regulären Militärverband kann nicht über Messenger-Kommunikation begründet werden. Es bestehen zudem Hinweise darauf, dass Giletin durch eine operative Provokation des FSB getäuscht wurde, da die Kontaktaufnahme möglicherweise von Agenten unter falschem Namen initiiert wurde. Seine gesundheitliche Situation und die Tatsache, dass er sich offen gegen den Krieg positioniert, machen deutlich, dass er ein besonders verletzlicher Angeklagter war.
Weitere Schreibweise des Namens: Алексей Гилетин (RU)