* 18.8.2001. Konstantin Sereda kommt aus Roston-na-Donu.
Er wird der Vorbereitung auf Hochverrat beschuldigt. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden soll er im Sommer 2022 beschlossen haben, sich der Legion „Freiheit Russlands“ anzuschließen – einer aus russischen Freiwilligen bestehenden Einheit innerhalb der ukrainischen Streitkräfte, die seit 2022 auf Seiten der Ukraine gegen Russland kämpft. Im Auftrag der Legion soll er ihre Flugblätter und Aufkleber verteilt haben. Zudem soll er versucht haben, in die Ukraine einzureisen. Mehrere Tage hielt er sich in der Nähe der Grenze in Belgorod auf, wo er schließlich im Oktober 2022 von Sicherheitskräften festgenommen wurde.
Im April 2023 wurde er wegen Hochverrats zu vier Jahren Haft verurteilt.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass Sereda selbst dann, wenn er sich tatsächlich den ukrainischen Streitkräften angeschlossen hätte, nicht strafrechtlich hätte verfolgt werden dürfen. Eine Teilnahme an Kampfhandlungen auf Seiten der Ukraine wäre nach internationalem Recht nicht als Straftat zu werten, da die einzige verbotene Form der Beteiligung eines Ausländers der Status eines Söldners ist. Darunter fallen Seredas Handlungen nicht.
Darüber hinaus betont Memorial, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine aus völkerrechtlicher Sicht illegal ist, während das ukrainische Recht auf Selbstverteidigung als legitim gilt. Der im Sommer 2022 in das russländische Strafgesetzbuch eingeführte Tatbestand des „Überlaufens zur gegnerischen Seite“ wird nach Einschätzung von Memorial gezielt genutzt, um Menschen zu verfolgen, die sich solidarisch mit der Ukraine zeigen oder deren Verteidigung aktiv unterstützen wollen.
Weitere Schreibweise des Namens: Константин Середа (RU)