* 16.1.1977. Anatolij Burov war politisch aktiv und kandidierte mehrfach bei Kommunalwahlen und für den Stadtrat von Vologda. Er war zudem Sekretär des Stadtkomitees der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation. Aufgrund seiner politischen Überzeugungen wurde er wiederholt administrativ verfolgt, insbesondere wegen Aufrufen zur Teilnahme an Protestaktionen zur Unterstützung von Aleksej Naval’nyj.
Im Mai 2023 veröffentlichte er im Telegram-Kanal „Vologda Protest“ ein Video von „Radio Svoboda“, das Ausschnitte aus dem letzten Wort des politischen Gefangenen Michail Kriger sowie dessen Antworten auf Journalistenfragen enthielt. Die Ermittlungsbehörden warfen ihm vor, das Video enthalte einen Aufruf zur Ermordung von Vladimir Putin. Daraufhin wurde er im Oktober 2023 festgenommen.
Im Mai 2024 wurde Anatolij Burov wegen öffentlicher Aufrufe zu terroristischen Aktivitäten und der Rechtfertigung von Terrorismus zu fünf Jahren Haft in einer Strafkolonie allgemeinen Regimes verurteilt.
Das Menschenrechtszentrum Memorial erhebt Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Anklage. Weder die Rede von Michail Kriger noch das veröffentlichte Video enthalten nachweislich Aufrufe zu terroristischen Aktivitäten oder deren Rechtfertigung. Krigers Worte, in denen er hofft, die Hinrichtung von Putin zu erleben, ziehen eine Parallele zum Nürnberger Tribunal und der Hinrichtung von Kriegsverbrechern, die als rechtsstaatlich verhängte Strafe betrachtet wird. Zudem war die Rede Krigers Teil einer legalen Videoaufnahme während einer Gerichtsverhandlung und wurde nicht in die Liste verbotener Materialien aufgenommen.
Weitere Schreibweise des Namens: Анатолий Буров (RU)