* 27.11.1994. Artёm Vatrja lebte in der westsibirischen Stadt Ljantor im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen/Jugra und arbeitete als Fahrer bei dem Gas- und Ölförderungskonzern „Surgutneftegaz“.
Im Jahr 2018 geriet die muslimische Gemeinschaft in Ljantor verstärkt unter Druck durch Sicherheitsbehörden. Ortsbewohner berichteten, dass Muslime aus ihren Wohnungen abgeführt, an unbekannte Orte gebracht, dort misshandelt und anschließend unter konstruierten Vorwürfen administrativer Ordnungswidrigkeiten zu Geldstrafen verurteilt wurden. Vatrja machte diese Vorfälle wiederholt öffentlich und reichte Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft sowie beim regionalen Untersuchungskomitee ein. Im Zuge dessen wurden gegen ihn, sowie Bechruz Ganiev und Gamid Dataev Drohungen ausgesprochen, die offenbar in Reaktion auf die Beschwerden zu ihrer strafrechtlichen Verfolgung führten.
Vatrja wurde schließlich beschuldigt, Mitglied einer terroristischen Gruppe gewesen zu sein, die angeblich geplant hatte, soziale Einrichtungen in Ljantor zu sprengen und Angriffe auf lokale Religionsvertreter durchzuführen. Zudem wurde ihm vorgeworfen, Waffen und Sprengstoffe besessen zu haben.
Die Ermittlungen wiesen gravierende Verstöße gegen die Rechte der Beschuldigten auf, und alle drei berichteten von Folter während der Untersuchung. Beobachter bewerten das Verfahren als manipuliert, und die erhobenen Vorwürfe gelten überwiegend als konstruiert.
Im Oktober 2023 erklärte das Gericht Artёm Vatrja für unzurechnungsfähig und ordnete seine Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik an.
Weitere Schreibweise des Namens: Артём Ватря (RU)