* 4.2.1989. Darja Poljudova ist eine Bürgerrechtsaktivistin aus Südrussland. Im Jahr 2014 rief sie in Krasnodar zu einem Protestmarsch für die Stärkung der Autonomie des Kuban-Gebiets auf und wurde wegen Anstiftung zu Separatismus zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Nach Ende der Haft gründete sie die Bewegung "Linker Widerstand". Sie setzte sich für die Freilassung der politisch verfolgten Krimtataren, der politischen Gefangenen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft sowie der Angeklagten in den Prozessen gegen "Set'" (politische Gefangene Maksim Ivankin, Michail Kul'kov, Vasilij Kuksov u.a.) ein.
Am 31. Januar 2019 hielt Poljudova in Moskau ein Plakat mit der Aufschrift "Kurilen! Hört auf, Moskau zu füttern! Es lebe die Fernöstliche Republik!" hoch. Sie wurde verhaftet und erneut wegen Anstiftung zu Separatismus angeklagt. Verurteilt wurde sie dann jedoch im Mai 2021 wegen zwei anderen öffentlichen Äußerungen, die als Rechtfertigung von Terrorismus und Aufruf zu Extremismus gewertet wurden - zu sechs Jahren Lager. Während sie im Gefängnis saß und ihr Berufungsprozess lief, wurde sie nun auch wegen Gründung einer extremistischen Organisation angeklagt - obwohl die Bewegung LS zu diesem Zeitpunkt gar nicht als extremistisch geführt wurde - sowie wegen Rechtfertigung von Terrorismus. Im Dezember 2022 wurde ihre Strafe auf neun Jahre angehoben. Das Menschenrechtszentrum Memorial bewertet die Anklagen durchweg als politisch motiviert und teilweise als fingiert. Es sieht keinerlei Anzeichen, dass Poljudova zu Gewalt aufgerufen hat.
Weitere Schreibweise des Namens: Дарья Полюдова (RU)