* 24.11.1972. Dmitrij Goldyčev ist Vater eines Kindes und lebte bis zu seiner Festnahme in Sankt Petersburg. Er besitzt eine ukrainische Aufenthaltsgenehmigung.
Im Juni 2025 wurde er von belarusischen Grenzbeamten nahe der ukrainischen Grenze festgenommen und kurz darauf nach Russland gebracht. Ihm wird vorgeworfen, sich auf die Teilnahme an einer bewaffneten Formation vorbereitet zu haben, die gegen die Interessen der Russischen Föderation gerichtet sei. Konkret soll er einen Antrag bei der Legion „Freiheit Russland“ gestellt, medizinische Ausrüstung gekauft und geplant haben, die Grenze zur Ukraine zu überschreiten. Später wurde die Anklage um den Vorwurf des versuchten Hochverrats erweitert.
Im Mai 2024 wurde Dmitrij Goldyčev zu 13 Jahren Haft verurteilt, davon die ersten vier Jahre in einem Gefängnis, der Rest der Strafe in einer Strafkolonie mit strengem Vollzug. Zusätzlich verhängte das Gericht eine Geldstrafe von über 2.000 € sowie eine anschließende Freiheitsbeschränkung von eineinhalb Jahren.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial ist die strafrechtliche Verfolgung politisch motiviert und unbegründet. Die militärische Einheit Legion „Freiheit Russland“ ist Teil der ukrainischen Streitkräfte. Aus völkerrechtlicher Sicht sind die militärischen Handlungen Russlands gegen die Ukraine rechtswidrig und strafbar, während die Verteidigung der Ukraine gegen diese Aggression rechtmäßig und gerechtfertigt ist. Daher richtet sich die Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung nicht per se gegen die Sicherheit Russlands, und Goldyčev darf nicht wegen des Vorwurfs des versuchten Hochverrats verfolgt werden. Nach internationalem Recht ist die einzige verbotene Form der Beteiligung von Ausländern an Kampfhandlungen die Söldnertätigkeit, diese trifft jedoch nicht auf die Mitglieder der Legion zu.
Weitere Schreibweise des Namens: Дмитрий Голдычев (RU)