* 6.6.1997. Dmitrij Prochorenko stammt aus Suraž, einer Stadt in der Region Brjansk. Er arbeitete im Servicezentrum des Telekommunikationsunternehmens Rostelekom.
Ihm wird vorgeworfen, dienstlich zugängliche Informationen über eine Militäreinheit an die Legion „Freiheit Russlands“ weitergegeben und anschließend einen Relaiskasten an einer Eisenbahnstrecke in Brand gesetzt zu haben. Die Legion „Freiheit Russlands“ ist eine aus russischen Freiwilligen bestehende Einheit innerhalb der ukrainischen Streitkräfte, die seit 2022 auf Seiten der Ukraine gegen Russland kämpft.
Prochorenko wurde im Januar 2023 festgenommen und im Januar 2024 wegen Sabotage und Hochverrats zu dreizehn Jahren Haft verurteilt. Die ersten zweieinhalb Jahre soll er in einem Gefängnis, den Rest in einer Strafkolonie unter verschärften Bedingungen verbüßen.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass der Straftatbestand des Hochverrats eine Bedrohung der Sicherheit Russlands voraussetzt. Tatsächlich jedoch gehe die Bedrohung nicht vom Widerstand gegen den Krieg aus, sondern von der militärischen Aggression Russlands selbst. Aus völkerrechtlicher Sicht seien die Kampfhandlungen der Russischen Föderation gegen die Ukraine illegal und verbrecherisch, während die Verteidigungsmaßnahmen der Ukraine legitim und gerechtfertigt sind.
Als Prochorenko den Relaiskasten in Brand setzte, habe er nicht beabsichtigt, „die wirtschaftliche Sicherheit oder Verteidigungsfähigkeit der Russischen Föderation zu untergraben“, wie es der Artikel über Sabotage voraussetzt. Sein Ziel sei es gewesen, sich gegen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu stellen.
Weitere Schreibweise des Namens: Дмитрий Прохоренко (RU)