* 24.2.1969. Eduard Asanov ist Koch und besitzt sowohl die ukrainische als auch die russische Staatsangehörigkeit.
Im September 2023 wurde er auf der Krim festgenommen. Die russischen Behörden werfen ihm vor, zwischen 2016 und 2018 Mitglied des pro-ukrainischen, krimtatarischen Bataillons „Noman Çelebicihan“ gewesen zu sein. Asanov räumte ein, sich gelegentlich in der Nähe des Stützpunkts aufgehalten zu haben, unter anderem um sich aufzuwärmen, bestritt jedoch jegliche Beteiligung an der Tätigkeit der Formation. Die Anklage behauptet, Asanov habe als Koch gearbeitet, Fahrzeuge an Kontrollpunkten durchsucht und Wachdienste geleistet.
Im Juli 2024 wurde er wegen Gründung einer illegalen bewaffneten Gruppierung oder Teilnahme an einer solchen, ebenso Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt oder Kriegshandlungen zu einem Zweck, der den Interessen der Russländischen Föderation zuwiderläuft zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, davon drei Jahre in einem Gefängnis und der Rest in einer Strafkolonie mit strengem Regime.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass das Bataillon „Noman Çelebicihan“ 2015 im Zuge der zivilen Blockade der Krim entstand und faktisch eine zivilgesellschaftliche Initiative ohne bewaffnete Kampfhandlungen war. Die Zusammenarbeit mit der ukrainischen Grenzschutzbehörde belege zudem seine Einbindung in legitime staatliche Strukturen. Die bloße Nähe oder vermutete Mitgliedschaft in einer solchen Organisation erfülle keinen Straftatbestand. In Asanovs Fall stützte sich die Verurteilung weitgehend auf Aussagen sogenannter „serienmäßiger“ Zeugen, die bereits in zahlreichen ähnlichen Verfahren ausgesagt hatten. Als einziges materielles Beweismittel wurde ein Aufnäher der ukrainischen Armee präsentiert, obwohl das Bataillon nicht Teil der Streitkräfte war. Memorial sieht in dem Verfahren ein Beispiel für die systematische Verfolgung von Krimtataren als mutmaßliche Gegner der russischen Annexion.
Weitere Schreibweise des Namens: Эдуард Асанов (RU)