* 14.3.1955. Fazyl Valiachmetov ist Journalist, Heimatforscher und ein langjähriger Aktivist der tatarischen nationalen Bewegung. Er leitete das Museumsarchiv des repressierten tatarischen Historikers und Turkologen Chadi Atlasi.
Im Dezember 2023 wurde er erstmals wegen angeblicher Diskreditierung der russländischen Armee durch Beiträge im sozialen Netzwerk VKontakte belangt und musste eine Geldstrafe von rund 300 € zahlen. Im Dezember 2024 wurde er erneut festgenommen – diesmal im Rahmen eines Strafverfahrens, das sich auf antikriegsgerichtete Posts in tatarischer Sprache und das Teilen eines Videos des Legion "Freiheit Russland“ stützt.
Ihm drohen laut Anklage bis zu zehneinhalb Jahre Haft wegen wiederholter Diskreditierung der Armee und Rechtfertigung von Terrorismus. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial wurde der Straftatbestand der wiederholten Diskreditierung der Armee eigens eingeführt, um nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kritische Stimmen mundtot zu machen. Das Gesetz verbietet de facto jegliche Kritik am Krieg und an den staatlichen Autoritäten, verletzt das Recht auf freie Meinungsäußerung und widerspricht dem rechtsstaatlichen Gebot der Bestimmtheit.
Auch der Vorwurf der „Rechtfertigung von Terrorismus“ wird nach Einschätzung von Memorial regelmäßig missbräuchlich eingesetzt, um Gegner:innen des Kriegs strafrechtlich zu verfolgen. Die gegen Valiachmetov erhobenen Anschuldigungen seien politisch motiviert und unbegründet, das geteilte Video enthalte keinerlei terroristische Aufrufe.
Weitere Schreibweise des Namens: Фазыл Валиахметов (RU)