* 21.3.1999. Gleb Troickij arbeitete in Moskau in einer Anwaltskanzlei.
Im August 2023 wurde er nach einer Wohnungsdurchsuchung wegen angeblichen Widerstands gegen die Polizei gemeinsam mit seinem Vater zu 14 Tagen Arrest verurteilt. Vermutlich stand die Durchsuchung im Zusammenhang mit seiner politischen Haltung: Nach der Festnahme änderte er sein Profilbild in den sozialen Netzwerken auf ein Antikriegsmotiv.
Acht Monate später, im Mai 2024, wurde er am Moskauer Flughafen bei der Passkontrolle festgenommen. In der Folge wurde er dreimal hintereinander unter konstruierten Vorwänden zu Verwaltungshaft verurteilt. Im Juli wurde er schließlich im Rahmen eines Strafverfahrens, das bereits drei Tage zuvor eingeleitet worden war, in ein Untersuchungsgefängnis überstellt. Ihm wird vorgeworfen, sich der Vorbereitung von Hochverrat sowie der Vorbereitung zur Beteiligung an der Tätigkeit einer terroristischen Organisation schuldig gemacht zu haben. Er befindet sich seither in Untersuchungshaft.
Welche konkreten Handlungen ihm zur Last gelegt werden, ist bislang nicht bekannt. Die Analyse ähnlicher Fälle legt jedoch nahe, dass solche Anklagen häufig auf dem bloßen Verdacht beruhen, die Beschuldigten hätten vorgehabt, sich in Russland verbotenen Organisationen, wie dem Russischen Freiwilligenkorps oder der Legion „Freiheit Russland“ anzuschließen. Die Umstände von Troickijs Festnahme, die Durchsuchung seiner Wohnung sowie die wiederholten, offenbar gezielt eingesetzten Verwaltungshaftstrafen deuten auf einen politischen Hintergrund der Strafverfolgung und auf eine mögliche Konstruktion des Strafverfahrens hin.
Weitere Schreibweise des Namens: Глеб Троицкий (RU)