* 29.12.1989. Grigorij Skvorcov ist Fotograf und Musiker aus Perm. Er dokumentierte Industrieanlagen und unterirdische Objekte und war Mitglied der Rockband Jagath.
Im November 2023 wurde er nach einer Wohnungsdurchsuchung festgenommen. Die Ermittlungsbehörden beschuldigen ihn des Hochverrats in Form von Spionage und der Unterstützung eines ausländischen Staates bei Aktivitäten gegen die Sicherheit der Russischen Föderation. Laut Anklage soll er Pläne von „Befestigungsanlagen auf dem Gebiet der Stadt Moskau“ aus öffentlich zugänglichen Quellen gesammelt, deren Koordinaten auf Google Maps übertragen und die Informationen an einen ausländischen Journalisten weitergegeben haben. Der FSB legte eine Bescheinigung vor, die belegen soll, dass der Journalist mit der CIA zusammenarbeitet, und ein Gutachten kam zu dem Schluss, dass ein Teil der gesammelten Informationen Staatsgeheimnisse enthalte. Skvorcov erklärte, von Mitarbeitenden des FSB geschlagen und zu einem Geständnis gezwungen worden zu sein.
Im Juni 2025 wurde er wegen Hochverrats zu 16 Jahren Haft in einer Strafkolonie unter verschärften Bedingungen sowie zu einem Jahr Freiheitsbeschränkung nach Verbüßung der Strafe verurteilt.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial gibt es in diesem Fall keine Anzeichen einer Straftat. Alle von Skvorcov gesammelten Informationen stammten aus frei zugänglichen Quellen. Darunter etwa Materialien aus einem 2021 veröffentlichten Buch über sowjetische „Geheimbunker der Jahre 1930–1960“, die erst nachträglich wieder als geheim eingestuft wurden und weiterhin frei im Internet zugänglich waren. Der Angeklagte konnte von dieser Einstufung nichts wissen. Zudem legte das Gericht keine überzeugenden Beweise für eine Verbindung des Journalisten zur CIA vor. Nach Einschätzung von Memorial ist die strafrechtliche Verfolgung Skvorcovs Teil einer repressiven staatlichen Kampagne gegen vermeintliche „Spione“ und „Verräter des Vaterlandes“.
Weitere Schreibweise des Namens: Григорий Скворцов (RU)