* 10.6.1994. Ilʹja Južakov wird vorgeworfen, öffentlich wissentlich falsche Informationen über den Einsatz der russländischen Armee verbreitet zu haben. Die Anschuldigungen beziehen sich auf Kommentare in sozialen Netzwerken, in denen er über die Beteiligung der Streitkräfte der Russischen Föderation an zahlreichen Raketen- und Artillerieangriffen auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine schrieb.
Im Februar 2025 wurde er zu drei Jahren Zwangsarbeit in einem Strafarbeitszentrum verurteilt, wobei 15 % seines Gehalts an den Staat abgeführt werden.
Einen Monat nach der Urteilsverkündung, veröffentlichten Sicherheitskräfte ein Video seiner Festnahme. Darin ist zu sehen, wie Južakov aus seiner Wohnung geführt, in ein Fahrzeug gesetzt und anschließend vor laufender Kamera zu öffentlicher Reue gezwungen wird.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial verstößt die Anwendung des zugrundeliegenden Paragrafen gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und steht im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundprinzipien. Der Straftatbestand wurde unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs eingeführt und dient seither der systematischen Unterdrückung abweichender Meinungen. Memorial kritisiert insbesondere die fehlende rechtliche Bestimmtheit des Gesetzes: Bürger:innen können nicht abschätzen, welche Aussagen als „falsch“ gelten, und es ist objektiv nicht feststellbar, ob eine bewusste Falschaussage vorlag.
Weitere Schreibweise des Namens: Илья Южаков (RU)