* 26.10.1966. Ilona Nagornova ist Rentnerin und Mutter von sechs Kindern. Sie lebte in Moskau und gehörte der ukrainischen Kirche „Vidrodžennja“ („Erweckung“) an, die in Russland viele Jahre legal tätig war, bis sie 2022 von der Generalstaatsanwaltschaft zur „unerwünschten Organisation“ erklärt wurde.
Im Oktober 2023 wurde Nagornova gemeinsam mit zwei weiteren Gemeindemitgliedern beschuldigt, Aktivitäten dieser Kirche organisiert zu haben. Die Ermittlungsbehörden behaupten, die drei hätten neue Mitglieder angeworben und Spenden gesammelt, die angeblich an die ukrainischen Streitkräfte gegangen seien. Nagornova wurde zunächst unter Hausarrest gestellt.
Im Dezember 2024 wurde sie zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, deren Vollstreckung bis 2027 aufgeschoben wurde – bis ihr jüngstes Kind das 14. Lebensjahr erreicht. Zudem erhielt sie ein siebenjähriges Verbot, religiöse Tätigkeiten auszuüben.
Das Menschenrechtszentrum Memorial sieht das Vorgehen als Teil einer breiteren staatlichen Kampagne gegen „nicht-traditionelle“ religiöse Gruppen, verstärkt durch die ukrainische Herkunft der Kirche. Die außergerichtliche Einstufung als „unerwünscht“ bewertet Memorial als rechtswidrig.
Weitere Schreibweise des Namens: Илона Нагорнова (RU)