* 15.3.1966. Aleksandr Neustroev arbeitete als Bauarbeiter in Ekaterinburg.
Im April 2023 geriet er in einen Konflikt mit einem 11-jährigen Jungen, der ein „Z“-Symbol auf seiner Mütze trug. Er kritisierte den Jungen und äußerte den Wunsch, mit dessen Eltern zu sprechen. Der Vater des Kindes war ein Soldat, der sich zu diesem Zeitpunkt in der Ukraine befand. Die Mutter des Jungen reichte bei der Polizei eine Anzeige ein und behauptete, dass Neustroev versucht habe, ihren Sohn zu packen. Solche Handlungen wurden jedoch nicht durch Videoaufnahmen oder Zeugenaussagen belegt. Zunächst wurde gegen ihn ein Protokoll wegen geringfügigen Rowdytums erstellt. Später wurde jedoch ein Strafverfahren wegen Rowdytums mit Androhung von Gewalt aus politischem Hass eingeleitet.
Im Juni 2023 entschied das Gericht zunächst, das Verfahren aufgrund „aufrichtigen Bedauerns“ einzustellen, und verhängte eine Geldstrafe von rund 70€. Nach öffentlichem Druck und einer Berufung der Staatsanwaltschaft wurde die Strafe im Juni 2024 zu drei Jahren in einer Strafkolonie mit Siedlungsregime verschärft.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial sind die Vorwürfe gegen Neustroev nicht ausreichend belegt. Es gibt keine Beweise oder Zeugenaussagen, die eine Gewaltandrohung gegen den Jungen bestätigen. Erst die politische Einflussnahme von Abgeordneten und regierungsnahen Medien führte letztlich zu seiner Verurteilung und Inhaftierung.
Weitere Schreibweise des Namens: Александр Неустроев (RU)