* 5.2.1996. Ivan Bogdel’ ist Stylist und Inhaber eines Foto-Studios. 2020 eröffnete er in Voronež den Club Zebra.
Im November 2024 stürmten Sicherheitskräfte eine Party im Zebra und nahmen ihn sowie mehr als 40 weitere Personen fest. Bogdel’ wird vorgeworfen, Aktivitäten einer extremistischen Organisation organisiert und daran teilgenommen zu haben. Nach Darstellung der Ermittlungsbehörden soll er mit der „Internationalen gesellschaftlichen LGBT-Bewegung“ in Verbindung stehen.
Zunächst wurde er unter Hausarrest gestellt, doch bereits wenige Tage später verschärften die Behörden die Maßnahme und brachten ihn in Untersuchungshaft. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Im November 2023 stufte der Oberste Gerichtshof Russlands die sogenannte „Internationale gesellschaftliche LGBT-Bewegung“ als extremistisch ein – ein Schritt ohne jede Grundlage, da eine solche Organisation gar nicht existiert. Mit diesem rechtswidrigen Urteil schufen die Behörden ein juristisches Konstrukt, das gezielt dazu dient, unter dem Vorwurf des „LGBT-Extremismus“ gegen queere Menschen, Aktivist:innen und Unterstützer:innen vorzugehen. Der Fall Bogdel’ verdeutlicht zudem, dass selbst Personen, die lediglich Freizeitangebote für alle – auch für LGBTQ+-Menschen – organisieren, der angeblichen Beteiligung beschuldigt werden können. Hier fehlt nicht nur der Straftatbestand, sondern bereits das Ereignis einer Straftat. Selbst ausgehend von der rechtswidrigen Entscheidung des Obersten Gerichtshofs versteht sich unter „LGBT-Extremismus“ ausschließlich aktivistische Tätigkeit im Kampf für die Rechte von queere Menschen. Die strafrechtliche Verfolgung Bogdel’s beruht allein darauf, dass seinen Club Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung besuchten und dort Drag-Künstler:innen auftraten.
Weitere Schreibweise des Namens: Иван Хайтбаев (RU)