* 26.11.1993. Jaroslav Suchanov wurde im Juli 2023 an einem Kontrollpunkt an der Grenze zwischen der von Russland besetzten Krim und dem Gebiet Cherson festgenommen. Er wurde zunächst wegen angeblichem Ungehorsams gegenüber einem FSB-Mitarbeiter zu zehn Tagen Verwaltungshaft verurteilt. Unmittelbar nach seiner Entlassung wurde er vor den Augen seiner Frau in ein Auto gezwungen und an einen unbekannten Ort gebracht. Erst Monate später konnten seine Angehörigen herausfinden, was ihm vorgeworfen wird.
Die russischen Behörden beschuldigen Suchanov, sich den ukrainischen Streitkräften anschließen und gegen Russland kämpfen zu wollen. Grundlage der Anklage ist ein Chatverlauf mit einem ukrainischen Kontakt, in dem er sich kritisch über den Krieg äußerte und erklärte, in den Reihen der ukrainischen Armee kämpfen zu wollen. Laut Ermittlungen hatte er zudem eine Bewerbung über einen Telegram-Bot abgeschickt. Er widerrief ein zunächst abgelegtes Geständnis später.
Im Juni 2024 wurde Jaroslav Suchanov von einem russisch kontrollierten Gericht auf der Krim wegen Hochverrats zu sechseinhalb Jahren Haft in einer Strafkolonie mit strengem Regime, einer Geldstrafe von über 1500€ und einer einjährigen Freiheitsbeschränkung nach der Entlassung verurteilt.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass völkerrechtlich gesehen, die einzige verbotene Form der Teilnahme eines Ausländers an Kampfhandlungen, die Söldnertätigkeit ist, was auf Suchanovs Handlungen nicht zutrifft. Selbst im Fall eines tatsächlichen Beitritts zu den ukrainischen Streitkräften wäre er nicht allein aufgrund seiner Teilnahme an Kampfhandlungen strafrechtlich zu belangen gewesen. Zudem deuten die Umstände seiner Festnahme, seine Verschleppung und monatelange rechtswidrige Inhaftierung darauf hin, dass der Fall möglicherweise konstruiert und er unter Druck gesetzt wurde.
Weitere Schreibweise des Namens: Ярослав Суханов (RU)