* 3.5.1987. Vitalij Rjasanov ist ein ehemaliger Soldat der ukrainischen Streitkräfte. Er kommt aus Kalančak, einer Siedlung in der Region Cherson.
Im September 2022 wurde er aus seinem Haus entführt. Mehr als zwei Monate lang bestand kein Kontakt zu ihm. Offizielle Angaben datieren die Festnahme auf November 2022. Laut FSB wurde er an einem Kontrollpunkt auf dem Weg zur Krim wegen angeblicher Verbindungen zum Bataillon „Noman Çelebicihan“ aufgehalten. Er soll von Dezember 2015 bis November 2017 für den Bataillon Fahrzeuge an der Grenze zwischen dem ukrainischen Festland und der Krim kontrolliert haben. Da er russische Behörden nicht über seinen Austritt informierte, wurde ihm weiterhin eine Mitgliedschaft unterstellt.
Im April 2023 wurde Vitalij Rjasanov von einem russisch kontrollierten Gericht auf der Krim wegen Gründung einer illegalen bewaffneten Gruppierung oder Teilnahme an einer solchen, ebenso Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt oder Kriegshandlungen zu einem Zweck, der den Interessen der Russländischen Föderation zuwiderläuft zu fünf Jahren Haft in einer Strafkolonie mit strengem Regime verurteilt. Im Juli 2023 verschärfte das Oberste Gericht der Krim das Urteil, sodass er das erste Jahr in einem Gefängnis verbringen muss.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass das Bataillon „Noman Çelebicihan“ von Krimtataren gegründet wurde, um ihr Recht auf ein Leben in ihrer historischen Heimat, der Ukraine, zu verteidigen. Es habe vor Beginn des russischen Angriffskrieges im Jahr 2022 keine Kampfhandlungen durchgeführt und sei de facto eine zivile Organisation gewesen. Die bloße Mitgliedschaft erfülle keinen Straftatbestand. Zudem war der Angeklagte nachweislich seit 2017 regulärer Soldat der ukrainischen Armee und hatte keine Verbindungen mehr zum Bataillon. Als Beweise dienten lediglich sein eigenes Geständnis sowie Zeugenaussagen, von denen eine von einem „Serienzeugen“ stammt und zwei weitere anonym sind.
Weitere Schreibweise des Namens: Виталий Рязанов (RU)