* 9.12.1967. Konstantin Podošvelёv ist ein Unternehmer aus Sankt Petersburg und Vater eines Kindes.
Im Februar 2024 wurde er nach einer Wohnungsdurchsuchung festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, im Januar desselben Jahres die Schriftzüge „Polytechnikum für Mörder“ und „Russisch-Orthodoxe Kirche für Mörder“ an die Wände des Sankt Petersburger Polytechnischen Instituts sowie zweier Kirchen gesprüht zu haben. Ihm wurden daraufhin Beschädigung von Objekten des kulturellen Erbes und Vandalismus aus politischem Hass zur Last gelegt. Im Juni 2024 wurde zusätzlich Anklage wegen Beteiligung an einer terroristischen Organisation erhoben. Die Ermittlungsbehörden behaupteten, er habe auf Anweisung der Legion „Freiheit Russland“ gehandelt und geplant, sich den ukrainischen Streitkräften anzuschließen.
Im Juni 2025 wurde Konstantin Podošvelёv zu 14 Jahren Haft und einer Geldstrafe von über 2.700 € verurteilt. Die ersten drei Jahre der Strafe sind im Gefängnis zu verbüßen, die verbleibende Zeit in einer Strafkolonie mit strengem Regime.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial diente die Aktion des Angeklagten nicht der Beschädigung historischer Gebäude oder aus „hooliganistischen Motiven“, sondern war ein Ausdruck des zivilen Protests gegen den russischen Angriffskrieg und dessen Unterstützung durch konkrete Institutionen. Memorial betont, dass von den Schriftzügen keinerlei ernsthafte gesellschaftliche Gefährdung ausging und sie daher keine Grundlage für ein Strafverfahren und schon gar nicht für eine langjährige Haftstrafe darstellen dürfen.
Weitere Schreibweise des Namens: Константин Подошвелёв (RU)