* 11.3.1972. Aleksej Petrov ist Umwelt- und Menschenrechtsaktivist aus der Region Kamčatka. Er arbeitete mit unabhängigen Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen und engagierte sich aktiv bei Protestaktionen.
Im Jahr 2024 wurde zunächst ein Strafverfahren gegen ihn wegen angeblichen Sozialleistungsbetrugs eingeleitet. Nach einer Hausdurchsuchung, bei der Technik beschlagnahmt wurde, fanden die Behörden einen Facebook-Kommentar aus dem Jahr 2020, der zum Anlass eines neuen Strafverfahrens wurde. Petrov hatte damals einen kritischen Artikel über den russischen Impfstoff Sputnik V mit den Worten kommentiert: „Gebt doch endlich dem Kreml-Koščej diese Impfung, vielleicht holt ihn wenigstens das Virus.“ Koščéj ist eine Figur der slawischen Folklore, ein unsterblicher Bösewicht, oft als dürrer, alter Mann dargestellt, der mit schwarzer Magie in Verbindung steht. Die Ermittlungsbehörden werteten diese Aussage als Aufruf zur Ermordung Vladimir Putins, da im verlinkten Artikel erwähnt wurde, der Impfstoff sei nicht für Menschen über 60 geeignet.
Seit Januar 2025 befindet sich Aleksej Petrov in Untersuchungshaft. Ihm wird die öffentliche Aufforderung zu terroristischer Tätigkeit vorgeworfen; es drohen bis zu sieben Jahre Haft. Zudem wurde er im selben Monat in das offizielle Register für Terroristen und Extremisten aufgenommen.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial wird der genannte Strafrechtsartikel häufig nicht zur Abwehr realer Bedrohungen eingesetzt, sondern gezielt zur Verfolgung politisch Andersdenkender. Der Fall Petrov sei ein besonders absurdes Beispiel für diese Praxis und diene offensichtlich dem Zweck, seine zivilgesellschaftliche Arbeit zu unterbinden.
Weitere Schreibweise des Namens: Алексей Петров (RU)