* 2.3.1982. Ol’ga Sofronova-Moskvina ist eine Tierschützerin und politische Aktivistin aus Saransk.
Sie wurde im März 2025 festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht. Vorgeworfen werden ihr angebliche Aufrufe zu extremistischen Handlungen sowie die Rechtfertigung von Terrorismus im Internet. Die Ermittlungsbehörden beziehen sich dabei auf zwei Online-Kommentare: Zum einen handelt es sich um eine emotionale Reaktion auf Berichte über die Folter von Beschuldigten im sogenannten „Majakowski-Fall“ im September 2022. Zum anderen wird ihr ein Kommentar aus dem März 2023 zur Last gelegt, in dem sie Unterstützung für Kirill Butylin ausdrückte, der wegen eines gegen den Krieg gerichteten Brandanschlags verurteilt worden war.
Ihr Verfahren wird derzeit verhandelt. Ihr drohen bis zu zwölf Jahre Haft.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial wird Sofronova-Moskvina allein für ihre Äußerungen verfolgt. Ihre Kommentare enthalten keine konkreten Aufrufe zu Gewalt und stellen keine reale Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Memorial betont, dass bei der Bewertung solcher Äußerungen Kontext, Reichweite, Intention und mögliche Folgen berücksichtigt werden müssten. Die Kommentare zu den Foltervorwürfen im „Majakowski-Fall“ seien eine emotionale Reaktion auf massive Menschenrechtsverletzungen gewesen und nicht als Handlungsaufforderung gedacht. Auch die Unterstützung für Butylin ist Ausdruck von Mitgefühl und Kritik an staatlicher Repression, nicht aber eine „Rechtfertigung von Terrorismus“. Das Verfahren dient dazu, Kritik an staatlichen Institutionen zu sanktionieren und widerspricht grundlegenden Garantien der Meinungsfreiheit nach russländischem wie internationalem Recht.
Weitere Schreibweise des Namens: Ольга Софронова-Москвина (RU)