* 19.5.1965. Pavel Sjutkin ist ein Historiker, Schriftsteller und Blogger aus Moskau. Gemeinsam mit seiner Frau veröffentlichte er mehrere Bücher über die Geschichte der russischen Küche. Seit Beginn des umfassenden Angriffskrieges gegen die Ukraine im Jahr 2022 veröffentlichte er auf seinem Telegram-Kanal „Russkaja kuchnja: istorija“ (zu dt. „Russische Küche: Geschichte“) Beiträge, in denen er sich kritisch über den Krieg und Putins Herrschaft äußerte.
Im Juni 2025 kam es zu einer Hausdurchsuchung bei dem Paar. Trotz der zunehmenden Repressionen entschieden sie sich, Russland nicht zu verlassen. Im Oktober 2025 wurde Sjutkin von Sicherheitskräften festgenommen und zur Vernehmung in den Untersuchungsausschuss gebracht. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen der „öffentlichen Verbreitung wissentlich falscher Informationen über die Streitkräfte der Russischen Föderation“ eingeleitet. Anlass war ein Beitrag aus dem April 2022, in dem er über die Verbrechen der russländischen Armee in Buča berichtete. Vor seiner Inhaftierung nahm Sjutkin eine kurze Videobotschaft auf, in der er sagte: „Man muss verstehen, dass jeder ehrliche Schriftsteller, Journalist und Historiker in Russland stets bereit sein muss, ins Gefängnis zu gehen. Nun, heute fällt mir diese Rolle zu. Aber verzweifelt nicht: Es wird der Tag kommen, an dem die Dunkelheit über Russland verschwinden wird. Bis bald, Freunde.“
Er befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial wird Pavel Sjutkin aus politischen Gründen verfolgt. Der zugrunde liegende Artikel, der jede Kritik am russländischen Militär kriminalisiert, widerspricht dem Recht auf freie Meinungsäußerung und wird von Beobachtern als verfassungswidrig angesehen.
Weitere Schreibweise des Namens: Павел Сюткин (RU)