* 13.2.1988. Vitalij Pančenko gehört den ukrainischen Streitkräften an und diente als Aufklärer in der 61. selbständigen mechanisierten Brigade.
Im August 2024 geriet er während einer ukrainischen Offensive auf dem Gebiet der russischen Region Kursk in die Gefangenschaft von Mitgliedern der Spezialeinheit SOBR „Achmat“ der Russischen Nationalgarde. Die Ermittlungsbehörden warfen ihm Terrorismus, versuchten Mord, Entführung sowie weitere Straftaten vor. Kurz darauf tauchten im Internet Videos auf, in denen Dmitrakov und ein weiterer Gefangener, Vitalij Pančenko, mit hinter dem Rücken mit Klebeband gefesselten Händen gezwungen werden, die Parolen „Achmat – Sila!“ („Achmat ist Stärke!“ bezogen auf Achmat Kadyrov, den ehemaligen Präsidenten Tschetscheniens und Vater des heutigen Machthabers Ramsan Kadyrov) und „Allāhu akbar!“ („Gott ist größer!“) zu rufen.
Im Dezember 2024 wurde er wegen eines schweren terroristischen Akts, begangen von einer Gruppe von Personen in vorheriger Absprache, zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die ersten drei Jahre muss er in einem Gefängnis, den Rest der Strafe in einer Strafkolonie mit strengem Vollzugsregime verbüßen.
Das Gericht erkannte offiziell an, dass Pančenko aktiver Soldat der ukrainischen Armee ist und zum Zeitpunkt seiner Gefangennahme einen Kampfauftrag im Rahmen eines internationalen bewaffneten Konflikts ausführte. Nach internationalem Recht dürfen Handlungen von Kombattanten in einem solchen Konflikt nicht unter Antiterrorgesetze gefasst werden. Die Verurteilung stellt daher einen Verstoß gegen die Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen dar. Die Ermittlungen verliefen ungewöhnlich schnell, der Anklagesachverhalt wurde nahezu wortgleich aus anderen Verfahren übernommen, und die Prozessunterlagen sind geheim, was das Recht auf ein faires Verfahren verletzt. Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial ist das Urteil Teil einer gezielten Kampagne der russischen Behörden, ukrainische Soldaten als Terroristen darzustellen.
Weitere Schreibweise des Namens: Виталий Панченко (RU)