* 17.6.1999. Abljamet Memetšaev ist ukrainischer Staatsbürger und stammt aus dem Gebiet Cherson.
Gemeinsam mit seinem Bruder Arsen wurde er im Winter oder Frühjahr 2023 von russischen Sicherheitskräften festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, Mitglied des krimtatarischen, pro-ukrainischen Bataillons „Noman Çelebicihan“ gewesen zu sein. Nach Angaben der russischen Ermittlungsbehörden soll dieses Bataillon seit 2017 bis zu seiner Festnahme an der administrativen Grenze zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland aktiv gewesen sein. Abljamet Memetšaev soll Kontrolltätigkeiten an Checkpoints sowie die Bewachung von Lagerhäusern übernommen haben. Er selbst gab an, lediglich zwei Monate dem Bataillon angehört zu haben.
Im Oktober 2023 wurde er vom von Russland kontrollierten Bezirksgericht im krimtatarischen Džankoj zu fünf Jahren Haft verurteilt – davon ein Jahr im Gefängnis, die restliche Zeit in einer Strafkolonie mit strengem Regime. Die Anklage lautete auf die Teilnahme an einer bewaffneten Formation auf dem Territorium eines ausländischen Staates, die nicht durch dessen Gesetzgebung vorgesehen sei.
Das Menschenrechtszentrum Memorial weist darauf hin, dass das Bataillon „Noman Çelebicihan“ von Krimtataren gegründet wurde, um ihr Recht auf ein Leben in ihrer historischen Heimat, der Ukraine, zu verteidigen. Es habe vor Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 keine Kampfhandlungen ausgeführt und sei de facto eine zivile Organisation gewesen. Die bloße Mitgliedschaft erfülle keinen Straftatbestand. Die Aufgaben des Bataillons, darunter auch die von Abljamet Memetšaev übernommenen Tätigkeiten, seien durch ukrainisches Recht gedeckt gewesen. Memorial wertet die strafrechtliche Verfolgung daher als politisch motivierte Repression.
Weitere Schreibweise des Namens: Аблямет Меметшаев (RU)