* 12.3.1990. Aleksej Vorobel’ ist ukrainischer Staatsbürger und stammt aus dem Dorf Vesele in der Region Lugansk. Er diente im 24. separaten Sturm-Bataillon der ukrainischen Streitkräfte, das im Jahr 2015 aus dem Freiwilligenbataillon „Ajdar“ hervorging.
Ihm und sechs weiteren ehemaligen Mitgliedern dieses Bataillons wird vorgeworfen, an einer terroristischen Vereinigung teilgenommen und – mit Ausnahme eines Mitangeklagten – eine Ausbildung zur Durchführung terroristischer Aktivitäten absolviert zu haben. Grundlage der Anklage ist allein die frühere Zugehörigkeit zum Bataillon „Ajdar“. Einige der Angeklagten, darunter mutmaßlich auch Aleksej Vorobel’, waren zum Zeitpunkt ihrer Festnahme bereits Zivilpersonen, da sie ihren Militärdienst beendet hatten. Dennoch wurden alle in Untersuchungshaft genommen und vor ein russisches Militärgericht gestellt. Das genaue Strafmaß, zu dem Aleksej Vorobel’ verurteilt wurde, ist derzeit nicht bekannt.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial stellt die strafrechtliche Verfolgung ehemaliger „Ajdar“-Kämpfer, darunter auch Aleksej Vorobel’, einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar. Das Bataillon ist ein regulärer Teil der ukrainischen Nationalgarde und handelt im Rahmen offizieller militärischer Befehle. Die Einstufung des Bataillons als terroristische Vereinigung durch russische Gerichte ist rechtlich unbegründet und politisch motiviert. Auch die militärische Ausbildung, auf die sich die Anklage stützt, diente der Vorbereitung auf legitime Verteidigungsaufgaben und kann nicht als „terroristische Schulung“ gewertet werden.
Die Inhaftierung von Aleksej Vorobel’ widerspricht den Bestimmungen der Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen. Memorial bewertet das Verfahren als politisch motiviert und als Teil eines umfassenderen Versuchs, ukrainische Soldaten systematisch zu kriminalisieren.
Weitere Schreibweise des Namens: Алексей Воробель (RU)