* 22.3.1993. Azat Miftachov ist Doktorand an der Moskauer Staatlichen Universität. Nach Angaben der Strafverfolgungsbehörden ist Miftachov Mitglied der anarchistischen Bewegung "Narodnaja samooborona" (Nationale Selbstverteidigung) und an weiteren linksextremen Vereinigungen beteiligt. Die Bewegung "Narodnaja samooborona" wurde im September 2022 von den russländischen Behörden als extremistisch eingestuft. Azat Miftachov wurde am 1. Februar 2019 zusammen mit elf weiteren Personen festgenommen. Alle anderen Personen wurden noch am selben Tag freigelassen, Miftachov hingegen kam in Untersuchungshaft, weil er angeblich einen Sprengsatz hergestellt haben soll. Laut Aussagen seiner Anwälte wurde er in Haft mehrfach misshandelt und gefoltert, um ein Geständnis zu erzwingen. Er wurde schließlich wegen gemeinschaftlich auf Verabredung oder von einer organisierten Gruppe begangenen Rowdytums sowie illegaler Herstellung von Sprengstoffen und Sprengkörpern angeklagt und im Januar 2021 zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt.
Das Menschenrechtszentrum Memorial betrachtet Miftachov als politischen Gefangenen, da er ausschließlich aufgrund seiner politischen Ansichten verhaftet wurde und keine stichhaltigen Beweise gegen ihn vorliegen.
Am 28. August 2023 wurde gegen ihn ein neues Strafverfahren wegen Aufrufs zu terroristischer Tätigkeit eröffnet.
Weitere Schreibweise des Namens: Азат Мифтахов (RU)