* 16.2.1963. Jurij Gura ist ukrainischer Staatsbürger und stammt aus der Region Donezk. Er diente im 24. separaten Sturm-Bataillon der ukrainischen Streitkräfte, das 2015 aus dem Freiwilligenbataillon „Ajdar“ hervorging.
Gemeinsam mit sechs weiteren ehemaligen Mitgliedern des Bataillons wurde er beschuldigt, an einer terroristischen Vereinigung teilgenommen zu haben. Im Gegensatz zu den Mitangeklagten wurde Gura jedoch nicht wegen der Teilnahme an einer sogenannten „terroristischen Ausbildung“ angeklagt. Grundlage der Vorwürfe ist allein die frühere Zugehörigkeit zum Bataillon „Ajdar“. Einige der Angeklagten, darunter auch Gura, hatten zum Zeitpunkt ihrer Festnahme ihren Militärdienst bereits beendet und galten somit als Zivilpersonen. Dennoch wurden alle in Untersuchungshaft genommen und vor ein russisches Militärgericht gestellt.
Jurij Gura wurde im Oktober 2024 zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial stellt die strafrechtliche Verfolgung ehemaliger „Ajdar“-Kämpfer, darunter auch Jurij Gura, einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar. Das Bataillon ist ein regulärer Teil der ukrainischen Nationalgarde und untersteht dem militärischen Kommando der Ukraine. Die Anwendung russischer Anti-Terror-Gesetze auf Aktivitäten innerhalb eines internationalen bewaffneten Konflikts ist unzulässig.
Die Inhaftierung von Jurij Gura widerspricht den Bestimmungen der Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen. Memorial bewertet das Verfahren als politisch motiviert und als Versuch, ehemalige ukrainische Soldaten kollektiv zu kriminalisieren.
Weitere Schreibweise des Namens: Юрий Гура (RU)