* 31.12.1977. Roman Grigorjan ist ein Unternehmer aus Sevastopolʹ. 2023 verließ er Russland und zog nach Spanien.
Auf Instagram veröffentlichte er Fotos von Antikriegsaktionen in Valencia. Mitglieder der prorussischen Bewegung „Krymskij SMERŠ“ wurden auf die Beiträge aufmerksam und machten öffentlich, dass Grigorjan in Sevastopolʹ weiterhin Immobilien besitze und vermiete. Als er 2024 dorthin zurückkehrte, um eine dieser Immobilien zu verkaufen, wurde er festgenommen.
Ihm wird vorgeworfen, zwischen August 2023 und Februar 2024 Geld an die ukrainischen Streitkräfte überwiesen zu haben, um den Erwerb unbemannter See- und Luftfahrzeuge sowie gepanzerter Technik zu unterstützen. Auf dieser Grundlage wurde er der „staatlichen Beteiligung an feindlichen Aktivitäten gegen Russland“ beschuldigt.
Im Februar 2025 wurde er wegen Hochverrats zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Nach Einschätzung des Menschenrechtszentrums Memorial ist das Verfahren unrechtmäßig. Aus völkerrechtlicher Sicht stellt die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine ein Verbrechen dar. In diesem Zusammenhang kann die Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte nicht als Straftat gewertet werden, da sie nicht auf die Schädigung der Sicherheit Russlands abzielt, sondern auf die legitime Verteidigung der Ukraine.